Wenn heute das Jubiläum 30 Jahre deutsche Einheit im Jahr 2020 begangen wird können wir sagen: Es ist alles anders geworden aber nicht schlechter. Wir haben unsere Chance kreativ genutzt, um das zu sein, was wir heute sind. Und das aber nur, weil wir getragen werden von begeisterten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ob hauptberuflich, ehrenamtlich, nebenamtlich oder uns gewogen. Wie auch immer. Unsere Werkstätten und das Projekt Töpfern mobil sind aber nur der Rahmen des Töpferbildes. Das Bild sind die immer neuen Ideen mit der Kreative töpfern von 5 bis 85 Jahren. Die kreative Arbeit mit dem Werkstoff Ton ist altersübergreifend, ob Eltern mit Kindern, ob Großeltern mit Enkeln, ob Hobbykünstler – jeder findet seine Aufgabe und sein Ziel. Eine Idee mit den Händen zu Töpferstück formen. Mit den Fingerspitzen über den Ton streichen und dabei tausend Tastpunkte aktivieren, die Feinmotorik der Hände wieder entdecken. Töpfern fordert alle Sinne und entspannt. Ein einfaches Beispiel: Wenn eine Schulklasse zum Projekttag kommt, beginnt es natürlich kommunikativ und lebhaft, aber dann wird es ruhiger, der Ton und die Kinder gehen einen kreativen Prozess ein. Töpfern ist eben wesentlich mehr, als mit den Fingern über das Display des Smartphones zu streichen. Heute ist es für viele Kinder ein Erlebnis etwas reales mit den Händen zu schaffen, sich schmutzig zu machen. Die virtuelle Welt ist keine Konkurrenz, im Gegenteil unsere kreative Töpferarbeit wird zum erlebbaren Abenteuer.(…)

Ralf Ullrich ( Auszüge aus der Rede zur Ausstellungseröffnung auf der Streleburg Friedland 2020)