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Drohnenfotografie

Man muss genauer hinschauen, um sich in den Werken von Fabian Willi Simon zurecht zu finden. Fast orientierungslos blickt man auf beinah gestellt wirkende Landschaften.

Die Natur, welche sich im Zentrum der Fotographien befinden, gab dem Menschen über Jahrtausende Nützliches mit auf den Weg. Nützliches wie die Musterkennung.

Sie zählt zu den wichtigsten Fähigkeiten der menschlichen Wahrnehmung. Schon unsere Vorfahren nutzten sie, um Beachtenswertes schnell zu erkennen.

Wirft man vor diesem Hintergrund einen Blick auf die Fotographien, sticht sofort die Symmetrie ins Auge. Sie gibt Halt, sich in den Bildern zu orientieren, hilft, diese wahrzunehmen.

Geschickt inszenierte Landschaften, teils unberührt, teils menschengeschaffen, mit unvorstellbaren Mustern in einem perfekten Balanceakt zwischen identisch und ähnlich.

Bäume, die auf den ersten Blick wie kopiert inmitten einer malerischen Landschaft stehen. Eine imperfekte Landschaft, vor Urzeiten konzipiert, um den Betrachter durch ihre rhythmische Tautologie an Farben, Mustern und Objekten in den Bann zu ziehen.

Die Klarheit gebende Struktur durch Symmetrie, die grundsätzlich nie wahrlich exakt verläuft, unterbrochen von natürlichen Ungenauigkeiten. Sie kann als ein Kern der Bilder interpretiert werden.

Hierbei wirken die Bilder wie mit dem Pinsel aufgeteilt. So forcieren sich Formen und Flächen in einer meist zwei- oder dreiteiligen Ordnung, die sich in teils starkem Kontrast von den anderen Flächen abhebt.

Gleichzeitig schwebt über den Kunstwerken der Wehmutstropfen des Vergehens. Das unaufhaltbare Fortschreiten der Zeit, über welches sich die Geschichte der Landschaft zu verewigen versucht.

Inmitten dieser Eindrücke schlummert zuletzt auch noch die ungebremste Naturgewalt. Findet man sich im Bann der Natur wieder, wird auch die absolute Nichtigkeit eines Auszugs dieser aus ihrer Gesamtheit klar. Nur im Gesamten ergibt sie ein Muster, ein Motiv, ein Bild. Facettenreich bietet sie uns einen Einblick in die Bildgewaltigkeit, die wir und die Natur bilden.

Johannes Möller, Kulturfabrik Fürstenwalde